Die Biennale di Venezia ist eine der bedeutendsten internationalen Architektur– und Kunstausstellung, die jährlich abwechselnd einmal im Zeichen der Kunst, einmal im Zeichen der Architektur in Venedig, Italien, stattfindet. Die Veranstaltung beherbergt verschiedene Sparten, darunter bildende Kunst, Architektur, Tanz, Musik, Theater und Kino.

Die 18. Internationale Ausstellung mit dem Titel The Laboratory of the Future wird von Lesley Lokko (Ghana/Schottland) kuratiert. Die diesjährige Architekturbiennale findet vom 20. Mai bis zum 26. November 2023 in den Giardini, im Arsenale und im Forte Marghera statt und ist die erste große Ausstellung dieser Art, die den Prozess zur Erreichung der Klimaneutralität in der Praxis erprobt und darüber hinaus über die Themen Dekolonisierung und Dekarbonisierung reflektiert.

Die Biennale hat eine lange Geschichte und wurde erstmals 1895 gegründet. Seitdem hat sie sich zu einer der wichtigsten Plattformen für zeitgenössische Kunst entwickelt und zieht Künstler, Kuratoren, Kunstliebhaber und Besucher aus der ganzen Welt an.

Die 18. Internationale Architekturausstellung mit dem Titel The Laboratory of the Future wird von Lesley Lokko (Ghana/Schottland) kuratiert. Die Architekturbiennale findet vom 20. Mai bis zum 26. November 2023 in den Giardini, im Arsenale und im Forte Marghera statt und ist die erste große Ausstellung dieser Art, die den Prozess zur Erreichung der Klimaneutralität in der Praxis erprobt und darüber hinaus über die Themen Dekolonisierung und Dekarbonisierung reflektiert.

Meine Highlights der Architektur Biennale 2023 sind:

der finnische Pavillon: Dieser hat sich mit dem Thema “nachhaltiges Toilettensystem” auseinandergesetzt und eine ökonomische und umweltfreundliche Lösung präsentiert, die nicht neu ist, der aber im Luxus der Wasserversorgung in großen Teilen Europas wenig Beachtung geschenkt wurde. „Huussi“ ist das finnische Wort für ein Nebengebäude, eine kleine Komposttoilette, die häufig von Finnen in ländlichen Gegenden und Ferienhäusern verwendet wird. Die Ausstellung, kuratiert von The Dry Collective, einer Gruppe finnischer Architekten, präsentiert diese Typologie als Ausgangspunkt für das Missmanagement von Abwasser und inspiriert Fachleute, sich neue Sanitärlösungen auszudenken. www.huussi.net

Der österreichische Pavillon: Das Kollektiv AKT und Hermann Czech leisteten unter dem Titel “Partecipazione / Beteiligung” ihren Beitrag im Pavillon, sie hatten geplant eine Hälfte des Österreichischen Pavillons für den dahinterliegenden Stadtteil zu öffnen und ihn so für die Bevölkerung Venedigs frei zugänglich zu machen. Im Zentrum dieser Verschiebung der Grenze zwischen Biennale und Stadt steht die kritische Frage nach der Verfügungsmacht über Raum und der gesellschaftlichen Wirkung von Architektur. Leider wurde dem Konzept von den Direktor:inen der Biennale vorgeschoben und so bleibt das Konzept nur ein gedankliches, dass um so mehr den Kern der Sache trifft. www.labiennale.com

Der Pavillon der Schweiz: Ähnlich dem österreichischen Pavillon wurde das Haus nicht mit Werken zugestellt, sondern der Pavillon selbst fungiert als Werk. Die Mauer zum benachbarten Pavillon Venezuela wurde abgetragen, räumliche Nachbar:innenschaft und Beziehungen stehen so im Mittelpunkt des Schweizer Beitrags.

Der rumänische Pavillion: Mit der Erforschung vergangener technologischer Innovationen zur Inspiration der Zukunft hat mich der rumänische Pavillon mehrere Stunden in den Bann gezogen. Ausstellungsstücke stehen im Fokus, die vor bereits sehr langer Zeit erfunden wurden aber heute eine neue Relevanz erlangen. Wie zb. ein Kraftwagen aus 1922 dessen Hauptaugenmerk es war, die Fortbewegung so energiesparsam wie möglich zu gestalten.

Jedes Jahr wieder bin ich begeistert von den Gebäuden und der Architektur im Bereich Arsenal. Arsenal war die Schiffswerft der ehemaligen Republik Venedig. Die ältesten Gebäude wurden im Jahr 1104 errichtet. Vor allem die großen Fenster in Kombination mit alten Ziegelsteinen verleihen dem Areal einen Einzigartigen Flair.

Bauen, wie wir es bisher gewohnt sind, ist ein Klimakiller. Diese Message wird klar transportiert. Es dreht sich viel um die Ressourcen Frage, welche Baumaterialen zur Dekarbonisierung eingesetzt werden können, sinnvolle Landnutzung und um den Bauboom in Afrika. Historisch durfte der Kontinent nur bedingt am Diskurs über die Ressourcenfrage teilnehmen. In der Ausstellung wird dieser Missstand verdeutlicht.

Ob die Dekarbonisierung und Dekolonisierung so von der Weltwirtschaft und der Politik übernommen wird, steht in den Sternen. Ohne Zweifel ist der Besuch der Biennale empfehlenswert. Noch bis 26. November gibts die Möglichkeit die Ausstellung in Venedig zu besuchen.

Alles Liebe
Robert

Hier findet ihr meine Eindrücke der Architektur-Biennale 2023:

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